|
Sommerperiode 1.5.-30.9.
Erholungsbecken - Fläche 520 m², Tiefe 30 - 160 cm, Wassertemperatur 30°C Italienisches Becken mit Toboggan - Fläche 300 m², Tiefe 80 - 160 cm, Wassertemperatur
28°C
Sport-Schwimmbecken - Fläche 1250 m², Tiefe 220 cm, Wassertemperatur 25°C Kinderbecken - Fläche 280 m², Tiefe 30 cm, Wassertemperatur 33°C
Die Becken befinden sich auf Grasflächen, im Schatten von Zierbäumen.
Wie man sieht, besteht die „Corvinus - Therme" aus einer Kombination aus Heiltherme und Erlebnisbad, wobei der Schwerpunkt je nach Jahreszeit verschieden ausfällt. Im Inneren der großen Halle befindet sich auch ein (holländischer) Wasserspielpark, der auch in Österreich so verkauft wird.
Die weitere Fahrt brachte und schließlich nach Dunajska Streda, einer mittleren Stadt auf halben Wege nach Bratislava. Die Entfernung zu Hauptstadt beträgt 47 km, jene nach Wien nur 125 km.
Wir wurden dort von dem Geschäftsführer Mag. Gabriel Somogyi auf slowakisch begrüßt, dort sagt schon der Name, dass sich hier überwiegend ungarisch sprechende Einwohner befinden.
Diese Anlage wurde von der holländischen Gesellschaft „Envotec" geplant und gehört der Stadtgemeinde. Sie beschäftigt derzeit maximal 100 Personen (ständig sind es 38) und bietet auf einer Grundfläche von 18 ha 10 Beckenanlagen mit Thermalwasserstufen von 24 bis 40°C. Das Füllwasser stammt aus einer Tiefe von 1.600 Metern und hat dort eine Temperatur von 57°C. Die Schüttung beträgt 27 Liter pro Sekunde. Nicht zuletzt durch das mineralhältige Füllwasser ist man mit den dort allgemein anzutreffenden Fliesenbecken nicht ganz zufrieden und denkt an einen allmählichen Ersatz durch Edelstahlbecken. Kürzlich hat eine Erneuerung der Technik stattgefunden, doch hat dieser Standort eine Bädertradition von 40 Jahren.
Im Außenbereich befinden sich 6 Becken, 1 Kinderbecken, der Park mit seinen gepflegten Rasenflächen, ein kleiner See (in dem im Sommer inoffiziell gebadet wird), eine Campinganlage, ein Restaurant sowie Sportplätze. Dort gibt es auch ein „italienisches Bassin", ein Kinderbecken, das „Erholungsbecken", eine „Rotunde" sowie ein halb überdachtes Becken mit einer Wassertemperatur von 25 - 36°C. Hotelanlagen sowie eine Pension runden das preisgünstige Angebot (Tageskarte Vollpreis Euro 6,50) ab. Weitere Infos sind über www.thermalpark.sk erhältlich.
Im Winter wird diese Anlage täglich von 400 bis 500 Personen besucht, im Sommer sind es durchschnittlich 1.500 Personen. Maximal werden 3.500 akzeptiert. Auch in dieser Anlage ist man stolz auf ihre Rentabilität und man erwirtschaftet eine nennenswerte Amortisationsrate.
Auf der Rückfahrt konnten wir aus dem Autobus -bei der Donauüberquerung- noch einen Blick auf das gewaltige Donaukraftwerk Gabcikovo werfen, doch der einsetzende Schneeregen erdrosselte jedes Interesse an einer näheren Besichtigung. Schließlich erreichten wir fast auf die Minute genau unser Rückreiseziel in Schwechat und die Teilnehmer vermittelten den Eindruck, dass deren Erwartungen vollständig erfüllt worden waren.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es den Betreibern der nicht wenigen slowakischen Thermenanlagen wohl bewusst ist, dass sie nicht den von Deutschland aus propagierten höchsten technischen Standards entsprechen, sonst hätten nicht so viele von ihnen eine Besichtigung von ausländischen Bäderexperten verweigert. Doch haben sich viele von ihnen an holländische Praktiken angenähert, in denen es mehr um technische Mindeststandards, aber dafür mehr um eine gesicherte Rentabilität geht. Es war daher sehr interessant mitzuerleben, dass dieses Konzept vom internationalen Badepublikum durchaus angenommen wird und sollte auch uns zu denken geben, ob wir mit den vielfach überzogenen Forderungen auf dem richtigen Weg liegen, um im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu sein. So gesehen, hat sich dieser Ausflug in eine fremde Bäderwelt - direkt vor der Haustüre - sicherlich gelohnt und es wäre für viele weitere österreichische Bäderexperten nützlich gewesen, daran teil zu nehmen.
Kurt J. Bruk GF des Österreichischen Bäderverbandes
|
|